Kursanstiege …

... sind möglich, je stärker Probleme im Bewusstsein und Ängste vor Verschlechterungen offenkundig bei Investoren sind. Aktuell glaubt eigentlich niemand daran, dass die im Juli stark steigenden Kurse den Bärenmarkt schon beenden könnten. Überraschungen bleiben damit möglich.

Wenn die Angst immer größer wird ...

… und offenkundig alles dafürspricht, dass die Börsen weiter fallen, geschieht oftmals das Gegenteil. Angesichts vieler schlechter Nachrichten und des weiter andauernden Krieges in der Ukraine erscheinen die sehr positiven Monatsergebnisse an den weltweiten Aktienmärkten (Dow Jones +6,7 %, DAX +5,5 %, EuroStoxx50 +7,3 %) überraschend. Während Europa und im Besonderen Deutschland den totalen Gasstopp aus Russland fürchten, und hierzulande das MDAX-Unternehmen Uniper in größter Not verstaatlicht wird und der Gesetzgeber im Schnellverfahren alle Konsumenten über eine Gasumlage an den Kosten beteiligt, schlittert die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession. Das reale US-Wirtschaftswachstum liegt im zweiten Quartal 2022 bei -0,9 %, nach -1,6 % im ersten Quartal des Jahres. Technisch betrachtet werden zwei Quartale hintereinander mit Wachstumsrückgang als Rezession bezeichnet. Sowohl FED-Chef Powell als auch die US-Finanzministerin Yellen wehren sich noch gegen das Eingeständnis einer tatsächlichen Rezession und sehen weder „eine Verlangsamung des Konsums“ noch „substanzielle Entlassungen von Arbeitskräften“. Im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation möchte FED-Chef Powell möglicherweise die drastischen Zinserhöhungen der US-Notenbank – Erhöhung des Leitzinses im Juli um 0,75 Prozentpunkte auf den Korridor von 2,25-2,50 % - möglicherweise auch nur mit einer vordergründigen Stärke der US-Konjunktur rechtfertigen. In der Eurozone wird auch erstmals seit acht Jahren das Nullzinsniveau der bestehenden Leitzinsen verändert; die EZB erhöht am 21. Juli den Leitzins von 0,0 auf 0,5 % und avisiert weitere Schritte. Für die Mehrzahl der Sparer bedeutet das gleichzeitig ein Ende von Verwahrentgelten, für Investoren und Unternehmen ein Ende des billigen Geldes. An den Anleihemärkten kommt es zu einem Rückgang der Renditen, so fallen die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen im Berichtsmonat von ca. 1,8 % auf 1,0 %. Der US-Dollar bleibt stark und testet erstmalig seit 20 Jahren wieder die Parität zum Euro - der Goldpreis fällt zwischenzeitlich unter den Unzenpreis von 1.700 USD, beendet den Monat aber wieder oberhalb von 1.770 USD / Unze.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… kann im Berichtsmonat um 4,1 % zulegen, gegenüber Jahresanfang bleibt ein kumuliertes Minus von 19,3 %.

Etliche der Portfoliounternehmen liefern besser als erwartete Quartalszahlen (Paypal, Amazon) und liefern einen stabilen Ausblick für das Gesamtjahr. Die Unternehmen (Alphabet, Amazon, SAP) reagieren bei starken Ertragszahlen und niedrigem Aktienkurs mit eigenen Aktienrückkäufen. Gleichzeitig geben sie gestiegene Kosten über Preisanhebungen an ihre Kunden weiter. Aktien und auch Edelmetalle schützen Investoren mittelfristig vor Inflation.

Juli 2022

Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Dennoch dürfte im Juli der Hochpunkt der Inflation sowohl in den USA wie hierzulande erreicht sein. Bis zum Jahresende sollte sie wieder bis auf ca. 5 % zurückfallen und auch im nächsten Jahr – hier wirken dann Basiseffekte – beherrschbar bleiben.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.