Notenbanker …

... haben auch keine Glaskugel und durchaus limitierte Möglichkeiten. Alle Volkswirtschaften, private Haushalte und Unternehmen sind jedoch sehr stark abhängig von den Entscheidungen hinsichtlich der zentralen Stellschraube für wirtschaftliches Handeln – dem Preis des Geldes. Dem Zins.

Der legendäre Snake River ...

… fließt auch durch ein Tal in Wyoming, USA mitten in den Rocky Mountains – er durchquert dort Jackson Hole, wo sich seit 46 Jahren jedes Jahr wiederkehrend im August die weltweit wichtigsten Notenbanker treffen, um Geldpolitik und konjunkturelle Herausforderungen zu besprechen. Beim ersten Treffen 1976 galt es noch den ersten Ölpreisschock zu bewältigen, der seinerzeit für eine lange Phase sehr hoher Inflation gesorgt hatte.  Noch im letzten Jahr hatte der Chef der US-Notenbank Jerome Powell in einer viel beachteten Rede fünf Gründe angeführt, warum die aufkommende Inflation nur temporär und von kurzer Dauer sei. In diesem Jahr sieht er sich nun aktuell in den USA mit einer Teuerung von 8 bis 9 Prozent sowie dem Misstrauen von Politik, Wirtschaft und Konsumenten konfrontiert. Während der US-Arbeitsmarkt noch keine Anzeichen von Schwäche zeigt, und im ersten Halbjahr 2022 sogar fast 3 Mio. neue Jobs geschaffen wurden, ist das reale US-Wirtschaftswachstum gesunken. Es liegt im zweiten Quartal 2022 bei -0,6 % und schrumpft damit nach -1,6 % im ersten Quartal des Jahres zum zweiten Mal hintereinander. Technisch wird dieser Wachstumsrückgang als Rezession bezeichnet. Jerome Powell zeigt sich in seiner zentralen Konferenz-Rede jedoch kompromisslos; er betont, langsameres Wirtschaftswachstum in Kauf zu nehmen, auch wenn das schmerzhaft für Arbeitsmarkt, private Haushalte und Unternehmen werden könne. Oberstes Ziel sei es, Preisstabilität herzustellen und Inflation einzudämmen. Die Kapitalmärkte folgern daraus sogleich weiter zu erwartende aggressive Zinserhöhungen und verlieren das Vertrauen in eine behutsame Vorgehensweise der FED; gleichzeitig setzt an den Börsen ein deutlicher Abverkauf ein. In Europa bleiben die hohen Gas- und Strompreise und infolgedessen die hohe Inflation das dominierende Thema. Da die Inflationsrate in der Eurozone mittlerweile über 9 Prozent liegt, wird auch die EZB kurzfristig das Zinsniveau kräftig nach oben anpassen.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… verliert im Berichtsmonat um 3,6 %, gegenüber Jahresanfang kumuliert sich das Minus auf 22,2 %.

Im Zuge der Schwäche des Technologieindex Nasdaq 100 (Monatsminus 5,2 %) sowie der gleichzeitigen Korrektur des Goldpreises (-3,1 % Unzenpreis im August) vergünstigt sich auch das Aurelia-Portfolio. Lichtblicke liefern einige  der Portfoliounternehmen (Arista Networks, Palo Alto Networks, Qualys) mit deutlich besser als erwarteten Quartalszahlen und einem nach oben angepassten Ausblick für das Gesamtjahr. Die heftige Korrektur (> 50 Prozent) bei ausgewählten Technologieaktien (z.B. Paypal, Salesforce) bietet unseres Erachtens langfristig großes Chancenpotenzial.

August 2022

Ethereum ist aktuell wie fast alle Kryptowährungen nicht besonders gefragt. Allerdings wird es deutlich zukunftsfähiger … am 15.9. findet ein Merge statt, und Ethereum zu schürfen wird deutlich ökologischer und weniger energieintensiv. Statt proof-of-work gilt von nun an das proof-of-stake-Konzept.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.