Ist Corona vorbei?

So könnte man die Reaktion der Investoren an den Aktienmärkten verstehen; die Kurse bewegen sich zum Jahresende Richtung Allzeithoch, während Omikron für sehr stark steigende Inzidenzen weltweit sorgt. Die Pandemie verliert ihren Schrecken, der Glaube an das Beherrschen der Virusvarianten und an eine baldige Rückkehr zum normalen Leben setzt sich durch.

Ein gutes Aktienjahr ...

… endet, und die Omikronvariante scheint weniger Schrecken zu verbreiten als vielmehr die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie zu schüren. Das zweite Corona-Jahr ist anhaltend anstrengend für viele Menschen, gleichzeitig ist eine Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen eingetreten, und Corona-Frust wird mit Konsumlaune kompensiert. Die Konjunktur erholt sich weltweit, wobei die Wirtschaft mit großen Konjunkturprogrammen seitens der Regierungen und einer expansiven Geldpolitik der Notenbanken angekurbelt wird. Die sich stark verbessernden Unternehmenszahlen führen zu steigenden Aktienkursen, vor allem in den großen Indices. Der deutsche Leitindex DAX kann um 15,8 Prozent zulegen, sein großer US-Bruder Dow Jones (+ 18,7 %) noch etwas stärker. Anders als noch in 2020 sind es nicht die sogenannten Coronagewinner, die uns inmitten der Pandemie mit ihren konsequent digital ausgerichteten Geschäftsmodellen (wie z.B. Paypal, Zoom, Zalando) den Weg gewiesen haben. Vielmehr ist es die Rückkehr der Zykliker (Automobil-, Industriewerte) und im späteren Verlauf des Jahres auch die der Banken. Die konjunkturelle Erholung wird begleitet von stark anziehenden Preisen vor allem für Energie. Die USA (+ 6,8 %) und die Eurozone (+ 4,9 %) weisen im November den höchsten Inflationsanstieg seit mehr als drei Jahrzehnten aus. Während die EZB weiterhin die Inflation klein redet und geldpolitische Reaktionen frühestens in 2023 zeigen möchte, bezeichnet die amerikanische FED die Inflation als ernstes Problem; sie signalisiert Anhebungen der Leitzinsen für 2022 und wird darüber hinaus schon bis März die Anleihekäufe zurückfahren, um so entgegenzuwirken. Die Edelmetalle Gold (- 3,7 %) und Silber (- 11,8 %) verzeichnen in 2021 etwas überraschend in diesem Umfeld einen Preisrückgang.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… ermäßigt sich im Berichtsmonat um 3,1 % und beendet das Jahr ohne Kursplus, nahezu auf dem Niveau, wie er es begonnen hat.

Nach den sehr guten Ergebnissen in 2019 (+ 17,7%) und 2020 (+ 18,6 %) spürt die Aurelia-Strategie in den letzten Wochen des Jahres Gegenwind. Die Aktionäre unserer wachstumsstarken und innovativen Unternehmen aus der zweiten (Paypal, Salesforce) und dritten Reihe (DocuSign, Hubspot, Square, The Trade Desk) zeigen sich zinssensitiv und flüchten teilweise aus diesen Aktien. Dieses erachten wir in der Mehrzahl der Fälle als Überreaktion und haben die Gelegenheit zu selektiven Aufstockungen genutzt. Ein Lichtblick ist die neu aufgebaute Intel-Position; Intel hat für 2022 den Börsengang seiner Einheit für autonomes Fahren (Mobileye) angekündigt. In 2022 sollte Gold  auch wieder seiner Aufgabe, Kaufkraft zu erhalten, nachkommen.

Dezember 2021

Steigt der Bitcoin in 2022 über 100.000 USD? Die Menschen können nachvollziehen, dass die digitale Revolution auch digitales Geld hervorbringt. Doch erst 2009 ins Leben gerufen, hätte dem Bitcoin wohl niemand zugetraut so schnell die Preisschwellen für 10 USD, 100 USD, 1.000 USD und 10.000 USD zu nehmen. Das Hoch aus 2021 beträgt ca. 69.000 USD. Mittlerweile sind 90 % aller Bitcoins geschürft und die Nachfrage und Verwendung weltweit wächst. 

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.