Drohen Börseneinschätzungen und Marktkommentare zunehmend in die Rubrik "prosaisches Entertainment" abzugleiten? Wenn ja, woran liegt das? – Zum einen kreisen die Weltmärkte seit Jahren um dieselben ungelösten Herausforderungen. Die Schräubchen, an denen derzeit gedreht wird, sind viel zu klein, um die Dinge zu wenden. Zum anderen bleiben wir in "unkartierten Gewässern": Wo Politik und Notenbanken derzeit unterwegs sind, ist zuvor kein Mensch gewesen. Die Mannschaft hat allenfalls eine Ahnung von der Umgebung, niemand besitzt wirklich Erfahrung. Zudem hat es den Anschein, als wäre die Physik der Märkte außer Kraft gesetzt: Das viele Geld treibt unser Schiff vor dem Wind eines auf Deck montierten Ventilators her. Wir wissen, dass das eigentlich nicht möglich ist, dennoch scheint es zu funktionieren. Nicht zuletzt: Anhand von reinem Faktenwissen erarbeitete Prognosen verlieren an Glaubwürdigkeit. Denn angesichts der Fakten müssten wir schon sehr lange ein sehr düsteres Bild malen, uns den inzwischen heiseren Untergangspropheten anschließen und nur noch Gold horten ...