Herr Draghi schickt den DAX … nach unten

Verlautbarungen des EZB-Chefs werden als vermeintliche Signal einer veränderten Geldpolitik interpretiert. Die Stärke des Euros mindert die Rendite der deutschen Investoren. So bleiben im ersten Halbjahr 2017 nur magere Renditen.

Der DAX verlässt die Einbahnstraße …

und fällt in den letzten Tagen des Monats erstmalig in diesem Jahr um mehrere hundert Punkte. Zuvor hat er am 20. Juni nochmalig ein neues Allzeithoch (12.951 Punkte) erreicht. Unterm Strich bleibt das erste Monatsminus (- 2,3 %) in 2017 (+ 7,4 % seit Jahresanfang) und für Investoren eine Erinnerung, dass wir uns bereits in der mauen Sommerzeit und damit in der saisonal schwächsten Periode für Aktien befinden. Am Ausgangspunkt der Korrekturbewegung steht einmal mehr eine Verlautbarung des EZB-Chefs Mario Draghi. Er äußert sich optimistisch zu den Wachstumserwartungen der europäischen Wirtschaft und der Einhaltung des Inflationszieles von 2 %. Der Markt interpretiert diese Aussagen als erste Signale für eine mögliche Reduzierung des Anleihekaufprogrammes bzw. eine Veränderung in der Leitzinspolitik der EZB. In diesem Umfeld verteuert sich der Euro weiter zum US-Dollar auf 1,1427 EUR/USD, seit Jahresbeginn knapp 9 %. Für deutsche Anleger bedeutet dieses, dass sie an der starken Entwicklung der US-Indices (Dow Jones 8,0 %, S&P 500 8,2 %, Nasdaq 100 16,1 %) auf Eurobasis nicht oder nur gering partizipieren. Für den Weltaktienindex in Euro gerechnet verbleibt ein Wertzuwachs im ersten Halbjahr von mageren 1,2 %, jedoch ist dieses noch deutlich mehr als die Edelmetallinvestoren vereinnahmen können. Trotz Goldpreisverteuerung um 7,8 % auf 1.241 USD/Unze und Silberpreisanstieg um 4,4 % (16,41 USD/Unze) bescheren Edelmetalle den Euro-Investoren in den ersten sechs Monaten ein Minus. Erwähnenswert ist im Berichtsmonat noch der deutliche Zinsanstieg der Bundesanleihen. So verdoppelt sich die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen innerhalb weniger Tage von 0,23 auf fast 0,5 Prozent p.a. Noch etwas Anderes hat sich nahezu unbemerkt geändert: seit dem 26. Juni 2017 gilt die Neuregelung des Geldwäschegesetzes, die unter anderem eine Absenkung anonymer Barkäufe, auch von Edelmetallen, auf unter 10.000 Euro vorsieht.

Der CONCEPT Aurelia Global …

verliert im Berichtsmonat 2,5 %. Bei einem insgesamt sehr schwankungsarmen Verlauf erzielt der Fonds einen Kurszuwachs seit Jahresstart 2017 von 8,8 %.
Der Fonds wird im Juni von ersten Kurskorrekturen der Technologieaktien belastet. Dazu müssen Goldpreisrückgang und Dollarschwäche verkraftet werden. Aus taktischen Gesichtspunkten ist die Aktienquote zwischenzeitlich über DAX-Futures deutlich erhöht worden, aktuell jedoch wieder nach unten angepasst (Stand 6. Juli Netto-Aktienquote 44 %). Im Berichtsmonat haben wir außerdem in die Kursschwäche wieder erste Silber-Käufe durchgeführt und Edelmetallminen aufgestockt.

Juni 2017

Wenig zu holen für Anleger aus der Eurozone

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.