Betrug auch bei hochentwickelten und verschärften Regularien, die nach der Finanzkrise 2008 in Deutschland eingesetzt haben, ist bei krimineller Energie weiter nicht ausgeschlossen.

Anders lässt sich der Wirtschaftskrimi um das DAX-Unternehmen nicht beschreiben. Es bleibt spannend zu sehen, wie dieser Fall von allen Beteiligten aufgearbeitet wird.

Die Schere ...

… zwischen Börsenkursen und realwirtschaftlichen Konjunkturdaten öffnet sich scheinbar immer weiter. Die Börsianer blicken in Europa auf einen starken Börsenmonat, der DAX (+ 6,2 %) und EuroStoxx50 (+ 6,0 %) deutlich steigen sieht. Die Pandemie-Daten rücken medial und damit in den Köpfen der Menschen etwas in den Hintergrund zugunsten ökonomischer Maßnahmen wie die in Deutschland zum 1.7. anlaufende Umsatzsteuerreduzierung. Aus Börsensicht liegt der DAX damit „nur“ noch 7,1 % unter seinem Vor-Coronaniveau, dem Jahresschlusswert 2019. Verkraften muss er dabei im Berichtsmonat den größten Betrugsfall seiner 32jährigen Geschichte, verbunden mit dem höchsten Kursverlust eines im Index enthaltenen Unternehmens. Der Münchener Zahlungsdienstleister Wirecard kann auch am 18.6. kein Testat für das Wirtschaftsjahr 2019 vorlegen und meldet nur wenige Tage später Insolvenz an. Das vorgeblich so wachstumsstarke und profitable Asiengeschäft basierte in wesentlichen Teilen auf Scheinumsätzen, die über Jahre immer weiter aufgebaut wurden. Der Vorstandsvorsitzende Markus Braun muss daraufhin in Untersuchungshaft und die Aktie fällt im Juni um 94 %. Der Finanzstandort Deutschland erleidet auch deshalb großen Schaden, weil Kontrollmechanismen von Finanzministerium und Aufsichtsbehörde im Falle Wirecard nicht gegriffen haben. Gegriffen haben jedoch Mut und Intelligenz zweier Journalisten der Financial Times, die das Kartenhaus Wirecard haben einstürzen lassen. In den USA ist das Pandemiegeschehen hochaktuell und die täglichen Neuinfektionszahlen bewegen sich auf Rekordhöhen. Dennoch erholen sich auch hier die Börsen (S&P 500 + 1,8 %, Dow Jones + 1,7 % im Berichtsmonat) und der Technologieindex Nasdaq100 schließt erstmalig in seiner Geschichte über 10.000 Punkten. Das ist mehr als ein Indiz dafür, dass die digitalen Geschäftsmodelle sicherlich die Gewinner der Corona-Krise sind. Die betriebswirtschaftliche Nagelprobe für die starken Kursanstiege muss die in den kommenden Tagen anlaufende Berichtssaison für das zweite Quartal liefern. Im Umfeld der stark steigenden Geldmengen erreicht Gold ein 7-Jahres-Hoch; so steigt der Preis für eine Unze Gold zum Monatsende auf 1.783 USD (+ 2,5 % zum Vormonat).

Der CONCEPT Aurelia Global …

… erzielt im Juni einen Zuwachs von 1,0 %. Für das Halbjahr 2020 notiert der Fonds mit 7,8 % sehr deutlich im Plus.

Das Allzeithoch im Nasdaq100 trägt etliche unserer US-Titel auf neue Höchststände. Von den deutschen Aktien erreicht der Modekonzern Zalando ebenfalls ein Allzeithoch nach Prognose erheblich verbesserter Geschäftszahlen für das zweite Quartal. Mit Ausbleiben des Testats haben wir uns unmittelbar von den Restbeständen in Wirecard getrennt.

Juni 2020

Allzeithochs sind in Corona-Zeiten nicht ausgeschlossen. Das beweist der US-Technologieindex Nasdaq100 mit dem Überschreiten der 10.000-Punktemarke eindrücklich. Die Investoren scheinen ob der mangelnden Alternativen und des vielen billigen Geldes nur noch Microsoft, Apple, Amazon und Co zu vertrauen. Angesichts weit gestiegener Bewertungsniveaus müssen die Geschäftszahlen fortgesetzt brilliant ausfallen, sonst wären auch da die Fallhöhen hoch.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.